Falls Sie zu den zahleichen Menschen gehören, die sich überlegt haben das Geigenspiel zu lernen – haben Sie sich schon einmal gefragt, worauf es denn beim Erlernen des Instrumentes ankommt…? Ist ein gefeierter Virtuose, ein brillanter Solist, zu dem man bewundernd hinaufschaut auch gleichzeitig ein guter Geigenlehrer? Nicht unbedingt! Gerade bei Anfängern sind die Grundlagen wichtig, denn diese bilden die Basis für die jahrelange Entwicklung eines vollendeten Violinspiels und des dazugehörigen „guten Tones“. Ein Beispiel: beim Bau eines Hauses ist eine Sache essentiell, obwohl man sie nicht sieht und die harte, mühselige Arbeit die dahinter steckt bleibt dem Betrachter ebenso verborgen: das Fundament. Von der Qualität des Fundamentes sind die Beständigkeit und Standfestigkeit des Hauses abhängig – vergleichbar dazu ist die musikalische Grundausbildung des Geigenspiels die sichere Basis für eine mögliche lange Musiklaufbahn. Und ein weiterer Aspekt sollte nicht vergessen werden: mehrere wissenschaftliche Studien belegten, dass beim Erlernen eines feinmotorischen Instruments wie der Violine beide Teile des Gehirns gleichmäßig trainiert werden, und die Verbindung zwischen den Hälften untereinander bestmöglich entwickelt wird. Dies wirkt sich letzten Endes unter anderem auch auf die Feinmotorik, und die (Reaktions)geschwindigkeit aus. Mein Ziel als Pädagoge ist es, dass meine Schüler letzten Endes mindestens genauso gut spielen wie ich. Einige, muss ich mit etwas Stolz sagen, haben das geschafft und mich überholt. Die meisten jedoch haben diese Absicht gar nicht: sie (oder ihre Eltern) wollen nur eine zusätzliche musikalische Bildung parallel zur Schulausbildung, die Erwachsenen Schüler hingegen wollen ein anspruchsvolles Hobby, das dennoch Spaß und Freude macht. Was kann es für einen Menschen anspruchsvolleres geben, als auf einem schmalen, schwarzen Holzbrett, dem sog. Griffbrett, eine fast unendliche Vielzahl an Melodien und Tönen nur durch einen feinfühligen Tanz kleinster Bewegungen der Finger zu erzeugen? Die verschiedenen Musikinstrumente entwickeln jeweils bestimmte Fähigkeiten des Spielers besonders, jedoch nur wenige erfordern die durchgehende Kontrolle der Intonation jedes einzelnen Tons!
Ein Pianist überlässt die Sorge des „Finetunings“ ca. einmal im Jahr einem Spezialisten, dem Klavierstimmer, ansonsten muss er eben nur die richtige Taste treffen. Das Klavier ist seit J.S. Bachs
Zeit, im Gegensatz zur Violine, ein „wohltemperiert“ gestimmtes Instrument.
Die genaue Definition würde hier den Rahmen sprengen, wenn Sie möchten können sie sich hier genauer informieren. Die Entwicklung des „nicht-temperierten“ Gehörs ist bei der musikalischen Früherziehung
angehender Sänger sehr wichtig: sie kann zur Bildung des absoluten Gehörs führen! Erfahrung bekommt man nicht nur in der Anzahle der Jahre, die man unterrichtet. Erfahrung sammelt man auch durch
die Arbeit mit den unterschiedlichen Schülern, für die man jeweils eine individuelle Methodik entwickeln muss. Hier ein besonderer Fall, von dem ich Ihnen erzählen möchte: Eine Mutter bat mich
ihrer zwölfjährigen Tochter, die bereits seit 3 Jahren Geige spielte, Unterricht zu geben. Ich stellte schnell fest, dass sie nicht fähig war, einen Halbton von einem Ganzton zu unterscheiden, es
war ihr einfach nicht möglich. Trotz meiner Empfehlung, lieber ein Tasteninstrument zu erlernen hatte das Mädchen den sehr starken Willen, weiterhin Violine zu spielen. Ich entschied mich also
sie zu unterrichten, was sich als absolut richtige Entscheidung erwies, denn sonst hätte ich vielleicht nie die Möglichkeit gehabt mich und meine Lehrmethoden auf diese Weise weiterzuentwickeln.
Nach einem Jahr herausfordernder Arbeit fing sie schließlich an, ihre Intonation von selbst zu verbessern.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: wer Geige spielen will, kann es auch!
Dies ist nur eins von zahlreichen Beispielen, die ich Ihnen auch gerne im persönlichen Gespräch erzählen kann, wenn Sie Interesse haben.
Zur Musik:
Selbstverständlich basiert meine Lehrmethode auf der klassischen musikalischen Ausbildung nach Noten, jedoch habe ich mir zusätzlich noch eine zusätzliche
Methodik angeeignet: Weil es Musik schon so lange gibt wie die Menschheit selbst, die Schrift und somit die Notation von Musik jedoch erst seit ein paar Jahrhunderten, übe ich mit den Schülern
auf zwei Weisen, auch ohne Noten spielen zu können: zum einen durch das auswendig lernen der von Noten gelernten Stücke; zum Zweiten direkt nach Gehör. Schritt nach Schritt lernen die Schüler
kleine und immer länger werdende Melodien nachzuspielen.
Ein unglaublich langfristig effektives Training des Gehörs und vor allem des Gedächtnisses! Diese Spielweise führt außerdem zur „Befreiung“ vom Notenblatt und bildet die Grundlagen für eine der
faszinierendsten und schwierigsten Techniken überhaupt: der Improvisation und die Fähigkeit direkt in eine andere Tonart zu transponieren!
Noch eine kleine Geschichte:
Während meiner Schulzeit verbrachte ich den Sommer auf dem Land bei Verwandten. Ein entfernter Onkel fragte mich was ich denn so mache, und ich sagte ihm, dass ich an der Musikschule bin und
Geige lerne. Er sagte „wir haben eine Geige hier! Spiel uns doch mal was!“ Darauf antwortete ich, dass ich keine Noten dabei hätte… Seinen ironischen Blick und die Frage dazu habe ich bis heute
nicht vergessen: „Spielst Du Geige oder spielst Du Noten…?“
Zum Repertoire:
Mein Lehrrepertoire stellt sich aus zahlreichen Duos aus verschiedensten Musikrichtungen (Klassik, Kinderlieder, internationale Folklore…), technischer Übungen und - je nach Fortschritt und Geschmack- Konzertrepertoire zusammen. Für weitere Details und einen persönlichen Eindruck biete ich mich Ihnen zum Kennenlerngespräch und einer kostenlosen Probestunde an!